Kalte Fusion/LENR: E-Cat bald marktreif?
31.03.2018
Seit der E-Cat QX - Präsentation am 24.11.2017 sind nun schon wieder gut vier Monate vergangen.
Auf den einschlägigen E-Cat-Blogs kann man zur Weiterentwicklung immer wieder etwas Neues erfahren. Besonders auf Rossi´s - ich nenne sie mal Frage-Antwortseite - “Rossi Blog Reader” sind immer wieder interessante Äußerungen von Andrea Rossi zu lesen.
Da war z. B. am 29.03.2018 auf die Frage, ob er in letzter Zeit Fortschritte gemacht hätte, die Antwort: Gewaltig. Exponentiell was die Entwicklung der Module zur Kommerzialisierung und die Kommerzialisierung selbst betrifft. Ein anderer Leser wollte wissen, ob er den Fortschritt der Arbeit zur Kommerzialisierung etwa in Prozent angeben könnte. Worauf Rossi meinte, dass ca. 40 % der Arbeit bereits geschafft sein.
Rossi betont immer wieder, dass er die erste Version, die auf den Markt kommen soll, Ende des Jahres 2018 offiziell vorstellen wird. Weshalb er sich zu der dann kommenden Version auch nicht auslässt.
Ziemlich klar ist aber, dass an drei Varianten gearbeitet wird. Eine mit 10 kW, eine mit 100 kW und die kleinen E-Cat QX, die ja in Stockholm vorgestellt wurden. (Es geht hier immer um Wärmeleistung, nicht Strom!)
Gewaltigen Fortschritt hat er beim E-Cat QX gemacht. In der Vortragsfolie zur Stockholm-Präsentation (hier als PDF) stand noch drin, dass diese “Minireaktoren” einen Wärmeoutput von 10 bis 30 Watt bringen sollten. Im Vortrag ging es um 20 bis 50 oder 70 Watt und jetzt kommen diese mit 80 Watt dann zum Einsatz in der marktreifen Version. Man bedenke, dieser “Minireaktor” hat ein Volumen von 1 cm3! (Stellt man sich einen Würfel mit einer Kantenlänge von 1 cm vor, kann man sich gut vorstellen, wie winzig die Dinger wirklich sind. Für Würfelpoker ungeeignet.)
Diese “Miniraktoren” können in Reihe oder parallel geschaltet werden. Steuerung und Kühlung funktionieren bereits. 100 Stück davon zusammengeschaltet sind dann mal eben 8.000 Watt bzw. 8 kW. Wie die dann aber befüllt oder eben nachgefüllt werden sollen, kann man sich nur schlecht vorstellen.
Nicht ohne Grund wird ja gleichzeitig an den 10 kW und 100 kW Reaktoren gearbeitet, die wohl praxistauglicher (größer) wären. Aber da scheint er mit der Steuerung noch nicht so weit zu sein.
Neben der stetigen Weiterentwicklung seiner Technik arbeitet Andrea Rossi mit 3 Gruppen. Eine arbeitet an der Kommerzialisierung für die USA. Eine an der Kommerzialisierung für Schweden und eine arbeitet an den Ecat SK (high power modules).
Aus den Fragen und Antworten geht auch hervor, welche Temperaturen die E-Cat-Technik erreichen kann. Laut A. Rossi: “1 eV=~ 11 600 K ( 11 873 °C )”
So hohe Temperaturen werden z. B. für Prozesswärme von Betrieben, oder für Heizungsanlagen meist gar nicht gebraucht. Auch zur Stromerzeugung mittels eines E-Cats würden 500 °C ausreichen, um eine Dampfturbine oder einen Sterlingmotor zu betreiben, mit dem dann ein Stromgenerator angetrieben wird.
Nun sollte sich auch Niemand der falschen Hoffnung hingeben, in absehbarer Zeit einen “domestic Ecat”, also einen E-Cat für Ein- oder Mehrfamilienhäuser, als Heizungsersatz zu bekommen.
Mit Sicherheit wird A. Rossi zuerst Anlagen für Industrie- und Gewerbekunden an den Markt bringen. Anders wäre es kaufmännisch/wirtschaftlich auch gar nicht möglich. Industrie-/Gewerbeanlagen lassen sich einfacher, schneller, profitabler bauen und vermarkten, als Kleinanlagen für Privatanwender.
Das ist auch zwingend erforderlich. Denn anders als bei den meisten deutschen Industrieunternehmen, die sich ihre Entwicklungskosten Großteils über “Fördergelder” vom Steuerzahler bezahlen lassen, die Profite aber fast zu 100% selbst vereinnahmen, hat Andrea Rossi nur private Gelder für seine Technik eingesetzt. Und die sollten so schnell wie möglich zurück fließen.
Spannend wird es erst, ob er überhaupt eine Zulassung für den Vertrieb der Geräte bekommt. Ich bezweifle das schon für die USA und erst recht für die Schwerstkriminellenorganisationen EU und BRD.
Wir werden sehen.
Foto: Schnappschuss aus Stockholmvideo