Energy Saving System (ESS)
16.10.2019
Unter der Bezeichnung Energy Saving System, nachfolgend kurz ESS genannt, könnte man sich alles Mögliche vorstellen.
In diesem Fall handelt es sich um eine Technik, die den Treibstoffverbrauch von Dieselmotoren drastisch senkt. Nebenbei auch noch den Schadstoffausstoss erheblich reduziert und das nicht nur aufgrund des geringeren Verbrauchs.
Nachfolgend geht es um die Präsentation eines bereits vor gut 10 Jahren vorgestellten Blockheizkraftwerkes (BHKW), das mit einem Deutz 6-Zylinder Dieselmotor eine elektrische Leistung von 75 kWh erzeugt. Plus die Abwärme vom Motor für Heizung oder ähnliche Zwecke. (Was ja Sinn und Zweck eines BHKW ist.)
Dieser Motor funktioniert nicht nur mit reinem Dieselkraftstoff (also 100% Diesel), sondern auch mit 50% Diesel und 50% Wasser als Gemisch bzw. als Emulsion. Das allein wäre ja noch nicht besonders aufregend - zumindest nicht für "Wissende".
Das Interessante an dieser Vorführung war, dass der Motor auch mit 20% Rapsöl und 80% Wasser funktioniert. Als Emulsion anstatt Dieselkraftstoff.
Die Vorführung fand am 28.09.2019 in der Nähe von Schwabach bei Nürnberg statt. Beginn war 13:00 Uhr und geplantes Ende bis ca. 15:30 Uhr. Ausschließlich geladene Gäste. Ob es nun 100, 150 oder gar 200 Besucher waren, konnte ich schlecht schätzen. Da gutes - trockenes - Wetter war, war ein reges Hin und Her zwischen der Betriebshalle und dem Vorplatz mit vielen Sitzgelegenheiten. Fotografieren und Filmen war ausdrücklich erlaubt.
Laut Einladung sollten die "Jungs mit dem spitzen Bleistift und dem Taschenrechner", also alle techn. versierten Menschen, die ein Messprotokoll oder Gutachten erstellen wollten, eine Stunde fürher da sein. So erhielten diese dann alle technischen Daten der Versuchsanlage und der Messgeräte und konnten im persönlichen Gespräch alles Weitere mit den Technikern besprechen.
Der geplante Ablauf laut Einladung:
1. Inaugenscheinnahme des kompletten Gensets mit allen Zu- und Ableitungen sowie der für den Test angebrachten Verbraucher nebst den Teilen, die für eine kalorimetrische Messung vonnöten sind.
2. Ablesung und Niederschrift aller hierfür benötigten Zählerstände
3. Mischung der Emulsion (4 Teile Wasser - 1 Teil Rapsöl)
4. Messung des Inhalts der Treibstoffbehälter (Diesel sowie Wasser/Rapsöl-Emulsion)
5. Messung der Ausgangs-Temperatur des mit einem Heizstab zu erwärmenden Wassers
6. Anwerfen des Motors mit Diesel bis zur Betriebsbereitschaft (Temperatur/Druck/etc.)
7. 10-minütiger Testlauf mit Diesel (Zeitmessung durch Stoppuhr) - danach Ablesung aller hier erzielten Resultate (Wassertemperatur/Treibstoffverbrauch)
8. 10-minütiger Testlauf mit der Wasser-Rapsöl-Emulsion (Zeitmessung durch Stoppuhr) - danach Ablesung aller hier erzielten Resultate (Wassertemperatur/Treibstoffverbrauch)
9. Gemeinsame Errechnung und Vergleich der erzielten Resultate
Nach einer kurzen Begrüßungsansprache von Horst Kirsten, vormals Geschäftsführer der GFE (dazu später mehr) ging es auch zügig los mit der Vorführung.
Die Vorführung wurde von einem jungen Mann - leider habe ich seinen Namen vergessen Martin?..-- so moderiert, dass man die einzelnen Abläufe auch als Laie gut nachvollziehen konnte. Als Abnehmer für den erzeugten Strom waren 4 Heizlüfter mit jeweil 15 kW und ein 15 kW Heizstab angeschlossen. Bei diesem Deutz 6-Zylinder Diesel - ein Lizenzbau aus China - sind die Zylinderlaufbuchsen bereits mit Keramikbeschichtung ausgekleidet.
Zu Beginn musste der Motor erst ganz normal mit Diesel 10 Minuten warmlaufen (geht auch mit 100% Pflanzenöl), um auf die benötigte Betriebstemperatur zu kommen.