Der Kabelloswahn, der in den letzten dreißig Jahren um sich gegriffen hat, wie eine biblische Heuschreckenplage, hat durch die Lithiumionen-Akkutechnik schon zu unsäglichen Umweltzerstörungen in den Lithiumförderländern (u. a. Chile, Arbentinen) geführt.
Durch die angebliche Klimarettung u. a.mittels Elektromobilität – was erstunken und erlogen ist und keiner unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung standhält – wird diese Mensch und Natur verachtende Umweltzerstörung für den Rohstoffabbau von Lithium noch extrem weiter verschärft. Von der Kobaltgewinnung (zweiter wichtiger Rohstoff für diese Akkutechnik) mittels Kinderarbeit ganz abgesehen. Wie wäre es denn, Gretel, einmal mit Fridays für Sklavenkinder?
Um diese katastrophalen Umweltsauereien wenigstens etwas zu entspannen, sind mir letztes Jahr zwei Meldungen aus deutschen Landen etwas hoffnungsvoll aufgefallen. Deswegen will ich hier auch darauf hinweisen. Obwohl es meine zutiefst und berechtigt negative Einstellung gegenüber der derzeitigen Elektromobilität in keiner Weise ändert. Aber: Ehre, wem Ehre gebührt.
Eine Pressemitteilung des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vom 01.07.2020 weckt die Hoffnung für in der BRD ansässige Unternehmen, die den Rohstoff Lithium benötigen, diesen vielleicht bald aus heimischen Abbaugebieten zu bekommen.
Der Geowissenschaftler Dr. Jens Grimmer vom Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW) des KIT und seine Kollegin Dr. Florencia Saravia von der Forschungsstelle des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) am Engler-Bunte-Institut (EBI) des KIT haben gemeinsam ein Verfahren entwickelt um Lithium aus dem Thermalwasser, das aus den tiefen Gesteinslagen unter dem Oberrheingraben bereits gefördert wird, zu extrahieren.
Nach Aussagen der Forscher könnten bis zu 200 Milligramm Lithium pro Liter aus dem salzigen Thermalwasser gewonnen werden. Kostengünstig, umweltschonend und nachhaltig, da die bestehende Infrastruktur für die Geothermie zur Strom- und Wärmegewinnung dazu genutzt werden kann. Außerdem könnten weitere werthaltige Elemente wie Cäsium oder Rubidium mit diesem neuen Verfahren aus dem Thermalwasser gewonnen werden.
So könnten – wenn die Prototypenanlage (wird erst gebaut) erfolgreich sein wird – mehrere tausend Tonnen Lithium auf deutscher und französischer Seite des Oberrheingrabens aus mehreren Geothermieanlagen pro Jahr gefördert werden.
Dies würde die Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffquellen erheblich verringern und das auch noch relativ umweltschonend. Der Link zur ganzen Pressemitteilung: https://www.kit.edu/kit/pi_2020_054_neues-verfahren-ermoglicht-lithiumabbau-in-deutschland.php
Etwas ältere Meldungen aus dem Jahr 2016 von der TU Bergakademie Freiberg (Sachsen) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (bmbf) aus dem Jahr 2018 sind ebenfalls hoffnungsvoll. (Links am Textende).
Forscher aus der TU Bergakademie Freiberg hatten ein Verfahren entwickelt um aus dem Lithiumerz Zinnwaldit relativ kostengünstig das begehrte Lithiumcarbonat zu gewinnen. Reichliche Vorkommen von Zinnwaldit sollen unter dem sächsischen Zinnwald im Erzgebirge lagern.
Der Abbau des Zinnwaldits im Tiefbergbau soll angeblich unproblematisch sein. Behauptet zumindest Prof. Martin Bertau, der Chemiker von der TU Bergakademie Freiberg. Ob es dazu überhaupt kommt? Wie auch immer …
Viel interessanter ist meines Erachtens, der zweite Teil der Forschung. Die Weiterentwicklung des Verfahrens zum Zinnwalditabbau kann voraussichtlich zum Recycling von Lithiumionenbatterien genutzt werden.
Bisher werden Lithiumionenbatterien als Sondermüll entsorgt. Ganz einfach, weil alle bisherigen Verfahren zum Recyclen zu teuer sind. Denn schließlich gilt nur die Profitmaximierung. Da haben teure Recyclingverfahren für die Umwelt, die unsere Lebensgrundlage ist, natürlich keinen Platz.
Na, dann wollen wir mal hoffen, dass Recycling endlich möglich sein wird angesichts der rasant wachsenden Lithiumakku-Müllberge.
https://www.bmbf.de/de/lithium-aus-deutschland-nachhaltig-und-kostenguenstig-5576.html
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