Leider glaubt ja die Masse der “Menschen, die schon länger hier leben”, es würde neben Kohle, Öl, Gas, Atomkraft, Wasserkraft nur die “erneuerbaren Energien”, wie PV- und Windkraftanlagen geben.
Seit Jahren beobachte ich auch diese Szene, obwohl sich da nicht wirklich was in Richtung Innovation bewegt. Auf ein paar besondere Anlagen habe ich auch mal hingewiesen. Wie auf den skurrilen Windkraftbaum , den Out-Door-Gag,
Waterlilly Mikroturbine, die Design PV-Anlage Smartflower, oder interessante und ernsthafte Lösungen, wie die transportable Wasserturbine, die Liam Stadt Windturbine und die Kugellinse.
Zu deren Scheitern eine höchst interessante Presseerklärung im Februar 2018 von Andre Brössel abgegeben wurde. Die sollten besonders die Traumtänzer lesen, die immer noch glauben, das Gesindel aus Politik und Konzernen würde alles tun, um saubere Energietechnik voran zu bringen.
Die Mikrowindkraftanlage “Champ” von der deutschen Firma Mowea Gmbh in Berlin ist auch eine solche realistische Anlage mit – meiner Meinung nach – viel Potential.
Diese Kleinstwindkraftanlagen können/sollen auch innerorts, d. h., im Stadt- oder Dorfbereich für Einfamileinhäuser oder Gewerbeobjekte eingesetzt werden.
Aufgrund des Designs und der angewendeten Technik aus dem Flugzeugbau, sollen diese Anlagen so leise arbeiten, dass die Nachbarn und wohl auch der Betreiber(?) nicht mit Geräuschen belästigt werden. (Was zu prüfen wäre.)
Die Anlagen laufen bereits bei einer geringen Windgeschwindigkeit von 3 m/s an und sollen sturmsicher bis 50 m/S Windgeschwindigkeit sein. Sie werden in Modulbauweise angeboten. Ein Modul hat eine Spitzenleistung von 400 Watt bei einem Rotordurchmesser von 1,5 Meter und soll bereits eine Energieausbeute von 1 kWh/Tag auch in windschwachen Regionen erreichen. (Mehr in den Datenblättern von Mowea https://www.mowea.world/downloads/MOWEA_Prod-Beschr-Net_DE.pdf
https://www.mowea.world/downloads/MOWEA_Prod-Beschr-Champ_DE.pdf)
Die Module können bis zu einer Nennleistung von 100 kW zusammengeschaltet werden.
Die Produktion dieser Anlagen soll 2019 beginnen und man hofft, dass 2021 bis 2022 eine Stückzahl von 5000 erreicht wird, um auf einen Modulpreis von EUR 500,- zu kommen. Dann wäre der Preis für 1 kW im Bereich der heutigen PV-Anlagen für Dachmontage auf Eigenheimen.
Die Finanzierung dieses Projekts scheint gesichert zu sein, denn auf der Crowdfundingplattform Companisto steht zu lesen: “Investment abgeschlossen, 500.000,- Euro investiert, 774 Companisten”. Zusätzlich hat Mowea ein Pilotprojekt zusammen mit dem Telekommunikationsanbieter Vodafone unter Dach und Fach.
Deren Funkmasten brauchen ja zum Betrieb permanent Strom. Außerdem haben diese Masten auch schon genügend Bauhöhe um für solche Windkraftanlagen optimal geeignet zu sein. Entsprechend kann man diese Masten mit den Modulen bestücken und somit mit eigen produzierten Strom betreiben.
Mowea scheint somit auf einem guten Weg zu sein.
Für Privatanwender, bei denen sich PV-Anlagen mangels genügend Sonneneinstrahlung nicht lohnen, kann dies vielleicht eine Alternative sein. Ebenso in Kombination mit PV-Anlagen und Speichern bei jenen, die sich das leisten können und wollen.
Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Investmentvideo:
Fotos: Videoschnappschüsse