Bei meiner erneuten Suche nach Entwicklungen zur Nutzung der Schwerkraft zur Stromerzeugung, sind mir auch wieder neue Meldungen zur Schwerkraftlampe GravityLight aufgefallen. Diese einfache Idee entwickelt sich zu einer richtigen Erfolgsgeschichte.
Manche haben ja noch eine Wand- oder Standuhr im Haus, deren Uhrwerk mit zwei Gewichten durch die Nutzung der Schwerkraft angetrieben wird.
Sehr ähnlich funktioniert die Schwerkraftlampe GravityLight.
Muskelkraft + Schwerkraft = Strom
Das Lampengehäuse mit Generator wird etwa 1,80 Meter hoch an der Decke befestigt. Durch das Gehäuse wird eine Art Kunststoffriemen durchgeführt, an dem ein Gewicht (9 bis 12,5 Kilo) angehängt wird. Zieht man das Gewicht bis zum Anschlag hoch und lässt es los, zieht die Schwerkraft dies wieder zu Boden.
Im Gehäuse verhindert aber eine mechanische Vorrichtung, dass das Gewicht einfach runterfällt – es wird gebremst. Dieser “Bremsvorgang” wird in der Mechanik in Energie/Strom umgewandelt und die am Gehäuse angeschlossene LED-Lampe wird mit Strom versorgt und brennt heller, wie die üblicher Weise benutzen Petroleumlampen. Ein Zug soll für ca. 30 Minuten Strom sorgen.
Der Anstoß zur Entwicklung dieser Lampe kam bereits 2009 durch die britische Hilfsorganisation gegen Armut Solar Aid. Es geht um ca, 1,3 Mrd. Menschen, die keinen Stromanschluss haben – allein in Afrika sind das knapp 600 Millionen Menschen. Diese müssen sich mit Kerzen oder Petroleumlampen behelfen, was alles andere als gesund ist.
Schon im November 2012 hatte das junge, britische Entwicklerteam von GravitiyLight einen funktionierenden Prototyp und sammelt mit ihrer ersten Crowdfundigaktion mehr Geld ein, als benötigt wurde, um die erste Version von GravityLight fetig zu entwickeln und zu bauen.
Bereits Ende 2013 waren 1300 Haushalte mit so einer GravityLight ausgerüstet. Seit Ende 2014 läuft eine weitere Crowdfundingaktion um die zweite Version(Foto links) von der GravityLight zu bauen. Die soll noch einfacher in der Handhabung sein, heller, robuster und langlebiger.
Man will diese neue Version dann direkt in Afrika, Kenia, bauen. Das ist – meiner Meinung nach – ein richtiger Weg.Eine wirklich clevere Idee kann Millionen Haushalte von den Petroleumfunzeln befreien.
Wären PV-Anlagen und Speicher für diese Menschen nicht unerschwinglich, bräuchte man in dem Land auch diese einfache Schwerkraftlampe nicht.
Videos:
User Guide für GravityLight
https://vimeo.com/128802766
https://www.youtube.com/watch?v=iy43ys35a9w
Fotos: GravityLight, Schnappschuss aus Video
Wo gibt es diese Schwerkraftlampe zu kaufen ?
Voraussichtlich erst ab Ende 2016 – bei Gravitylight foundation direkt nachfragen http://gravitylight.org/
Mal ein schönes Beispiel für ein Produkt das tatsächlich funktioniert.